Super mein Plan geht auf, nur wenige Wolken und Nebelschwaden sind zu sehen und so können wir den eigentlichen Sonnenaufgang auf der Sustenpasshöhe mit eigenem Kaffee und Sandwiches erleben. Es wäre ja so romantisch .... ..... aber der kalte Wind killt jeglicher Ansatz von Romantik und wir frieren ordentlich an unsere Finger. Jedenfalls gibt es ein paar tolle Motive um Bilder zu schiessen. Irgend wann nach 06:00 Uhr fahren wir weiter Pass abwärts durch das Gadmertal Richtung Innertkirchen, die Strasse immer noch für uns alleine. In Innertkirchen schlagen wir den Weg zum Grimselpass ein. Kaum zu glauben es ist kurz vor 07:00 Uhr und was sehen wir da auf der linken Seite, nein kein Reh, keine Gämse und auch keinen Steinbock sondern ein mobiler Blitzer der auf die ersten Speedfreaks wartet ! Kurz darauf fahren wir dann an den „Freundlichen“ vorbei und weil wir uns an die Geschwindigkeit halten und auch freundlich sind winken wir ihnen zu. Auf der Strasse zur Passhöhe scheuchen wir immer wieder Murmeltiere auf die dann in einer Panikattacke auf der Fahrbahn hin und her wieseln bis sie irgend wo ein rettendes Schlupfloch finden. Weit hinten im Haslital hängt der Nebel noch tief und mit zunehmender Höhe wird die Sicht schlechter, kurz vor der Passhöhe fahren wir dann durch die dickste Milchsuppe die uns bis zum Halt auf dem Scheitelpunkt erhalten bleibt. Im Restaurant Alpenrösli tauschen wir dann die Milchsuppe gegen eine „hessi Schoki“ ein und gönnen uns noch ein „Gipfeli“ dazu schliesslich ist es ja erst 07:15 Uhr und wir sind ja schon fast fünf Stunden auf den Beinen. Aufgewärmt und verpflegt geht es weiter wir nehmen die engen Kehren des Grimselpasses hinunter nach Gletsch unter unsere Räder. Der Nebel hängt nicht mehr gar so sehr am Pass und nach nur ein paar Meter Talwärts sehen wir zum nächste Ziel dem Furkapass. Der Blick auf die Berge hier im Obergoms ist schon toll, wie auch auf die tollkühn angelegten Strassen der Pässe und das Trasse der Furka-Oberalp Bahn. Es ist jetzt 08:20 und es hat immer noch wenig Verkehr auf der Strasse zum Furkapass und es macht immer noch Spass so einen Pass zu fahren. Beim „Belvedere“ machen wir noch einmal einen kurzen Fotohalt und um einen Blick auf die zurück gelgte Strecke zwischen Grimsel- und Furkapasshöhe zu werfen. Nach dem Scheitelpunkt der Furkapasshöhe ist es endlich so weit unser erster Halt bei wärmendem Sonnenschein, wir geniessen die Sonnenstrahlen und legen unsere Regenkombis ab die ein wenig länger im Einsatz waren als nur die ersten zwei Stunden. Der unter Teil des Urserentals ist nicht sehr spektakulär dafür geniessen wir die milde Temperatur die dort herrscht. In Hospental geht es rechts auf die Strasse zum Gotthardpass. Wenig Verkehr lässt ein angenehmes Tempo zu und so sind die paar Kilometer bis zum Abzweiger der alten Gotthardstrasse schnell absolviert. Das Kopfsteinpflaster der alten Passstrasse lässt es uns eher gemütlich angehen und bereitet uns darauf vor was uns in der Tremola der Südabfahrt der alten Gotthardstrasse erwartet. Auf der Passhöhe ist eigentlich nur eine kleine WC-Pause vorgesehen doch per Zufall treffen wir Christian und Rita aus Erschwil und wir entschliessen einen Kaffee mit ihnen zu trinken, wir haben ja schliesslich nichts zu pressieren. In zwischen ist es so um 10:00 Uhr und es wird langsam Lebhaft auf der Gotthardpasshöhe. Wir verabschieden uns von Christian und Rita und machen uns auf den Weg der alten Eidgenossen, der Tremola. Immer wieder bin ich begeistert und fasziniert ab der Leistung der Strassenbauer wie sie diese tolle Strasse in den Berg gebaut haben mit den vielen engen Kehren. In Airolo wird nicht nur Verpflegung für uns eingekauft auch unsere Bikes werden mit Treibstoff verpflegt. Ein kurzes Stück fahren wir dem Ticino entgegen durch das Val Bedretto bevor wir in Fontana unsere Mittagsrast machen. Bei schönstem Wetter können wir unser Mittagessen geniessen und uns von den bisher zurück gelegten Kilometer erholen.Gut gestärkt und entspannt steigen wir etwas nach 12:15 Uhr wieder auf unsere Motorräder und nehmen die Anfahrt zum nächsten Pass in Angriff, dem Nufenen. Vom süden her ist der Pass langezogen und mit nur wenigen Kehren erreicht man die 2478 Meter über Meer gelegene Passhöhe. Da wir seit der Mittagsrast noch nicht lange unterwegs sind gibt es nur ein kurzer Halt. Mit ein paar Kehren geht es dann hinunter bis nach Ulrichen im Wallis. Leider hat inzwischen der Verkehr sehr zugenommen und es ist eigentlich nur noch Pflicht und kein Spass mehr den Grimsel dieses mal von Süd nach Nord zu überqueren. Eher mühsam geht es bis nach Innertkirchen und weiter nach Meiringen. Wir schlagen den Weg zur Schnellstrasse ein und fahren auf der linken Seeseite. In Iseltwald gibt es noch mal eine Pause bevor wir auf der Autobahn bis Rubigen durchfahren. So genug Autobahn, über Krauchtal geht es Richtung Heimat in Hettiswil gibt es noch einen Coup zum z'Vieri. Schliesslich sind wir wohlbehalten um 18:00 Uhr wieder in Fehren und haben 540 Kilometer mehr auf dem Tacho. Und wer jetzt meint wir fallen tot müde in das Bett der irrt sich gewaltig. Es wird kurz geduscht und dann geht es ab nach Reinach wo der alljährliche „Jazz im Dorf“ stattfindet. Als wir dann um 01:00 Morgens nach 22 Stunden auf den Beinen in das Bett fallen machen wir das mit einer inneren Befriedigung ab dem tollen Tag und sind beide der Meinung so etwas kann man nur machen solang man Jung ist !!
Mittwoch, 29. Juni 2011
Schlafwandeln oder was !!
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