Was ist der Garant für ein gelungenes Motorradweekend ?
1. ein Tourguide Namens Walti, der einem in schönster Landschaft auf tollen Strecken durch unbekannte Gegenden führt.
2. eine gute Gruppe, die aus netten Bikern besteht und gut harmoniert.
3. Petrus, der uns schönes Wetter beschert. Der aber ab den oberen 2 Punkten so gerührt ist das er dann und wann ein paar FREUDENTRÄNEN vergiessen muss.
1. Tag, Kälblescheuer
Ja das war wieder ein Anlass der ersten Klasse aber das sind wir ja bereits gewohnt von Waltis 1.Maitour. Auch unser Quartier in Biederbach das Hotel "Hirschen - Dorfmühle" trägt dabei zu das wir uns wohl fühlen und jeweils gut ausgeruht und gestärkt unsere Touren starten können.
Die erste Tour starten wir bei schönstem Wetter und führt uns auf kleinen romantischen Strassen in die Rheinebene, von Breisach bis Neuenburg geht es auf der französischen Seite dem Rhein entlang. Beim vorbeifahren am umstrittenen Atomkraftwerk Fessenheim macht sich sicher der eine oder andere seine Gedanken.
Walti führt uns durch den Kurort Badenweiler ich bin mir nicht ganz sicher ob die Kurgäste an dem Motorradtross Freude haben! Wir bleiben auf der L131 bis Hinterheubronn biegen dort links ab auf die L130. Nach ein paar Kilometer nehmen wir die kleine Bergstrasse hoch zur Kälblescheuer. Bevor uns Walti in die Berggaststätte lässt beharrt er darauf das wir die paar Meter zum „Aussichtspunkt“ zu Fuss zurücklegen. Leider ist die Sicht hier oben nicht sehr gut aber um ein Gruppenbild zu machen reicht es. Im Gasthof machen wir unseren Mittagsrast und werden mit grosszügigen Portionen verwöhnt.
Während wir uns Verpflegen braut sich um die Kälblescheuer ein Gewitter zusammen das sich kurz darauf mit Blitz, Donner und ordentlichem Regen über uns entlädt. So verlängert sich unsere Mittagspause unfreiwillig um mehr als eine halbe Stunde.
Gut verpackt in unseren Regenklamotten geht es nun weiter, die Strasse ist Regennass und so wird alles ein wenig gemächlicher angegangen. Obwohl wir immer wieder kleinere und grössere Regenschauer durchqueren bleibt die Stimmung in den Pausen ausgesprochen gut und alle haben sich mit ihrem „Regenkombidasein“ abgefunden.
Kurz nach 17:00 Uhr erreichen wir gesund und wohlbehalten unser Quartier in Biederbach und freuen schon auf die Tour von Morgen. Zuerst allerdings freuen wir uns in gemütlicher Runde mit alten und neuen Freunden an dem guten Abendessen das uns serviert wird. Ein paar ziehen es vor bald in das Bett zu gehen, den Garminspezialisten und das sind einige, hingegen steht noch eine lange Nacht bevor.
2. Tag, Vogesen
Bei schönstem Wetter fahren wir kurz nach 9:30 Uhr in Biederbach ab. Unser erstes Ziel ist Rihnau respektive die Fähre die uns dort über den Rhein nach Frankreich bringt. Souverän führt uns Walti durch die kleinen Elsässer Orte an den Nordfuss der Vogesen wo der eigentliche Fahrspass beginnt. Der erste Halt ist auf dem Mont Saint-Odile wo eine gut erhaltene, grosse Klosteranlage zu besichtigen ist. Nach rund 1 1/2 Stunden geht es weiter durch die typische Vogesen Landschaft, auf abwechslungsreichen verkehrsarmen Strassen gelang wir zu unserem nächsten Ziel, dem Konzentrationslager Struthof. Da die Anlage geschlossen ist können wir sie leider nur von aussen besichtigen aber selbst das reicht aus um ein bedrückendes Gefühl zu bekommen und ich glaube nicht nur mir ist das so ergangen denn die sonst witzige und spassige Bikertruppe ist plötzlich sehr verhalten und eher ruhig.
Für die weiterfahrt hat Walti wieder ein mal mehr genau die Strassen gefunden die Spass machen wir fahren über den einen und anderen „Col“ und erfreuen uns am schönen Wetter und der tollen Landschaft. Bei Bergheim wählt unser Guide die Strasse durch die schöne und wirklich sehenswerte Altstadt. Einigen Besuchern der Altstadt scheint unser Motorradtatzelwurm zu gefallen und winken uns sogar zu. Jetzt geht es wieder über den Rhein zurück nach Deutschland und unser letzter gemeinsamer Halt machen wir in Jechtingen. Um 16:00 Uhr machen wir uns wieder auf die Reifen, ein Teil von uns tritt direkt von hier aus der nach Hause weg an der Rest fährt geschlossen zurück zum Hotel in Biederbach. Ich glaube die paar Regentropfen die wir auf der Rückfahrt zum Hotel noch abbekommen sind dieses mal keine Freudentränen sondern eher Abschiedstränen von Petrus.
Was noch bleibt, Danke Walti, danke Euch allen für dieses tolle, lustige, witzige, herzliche, lehrreiche, nasse, unfallfreie, schöne Motorradwochenende.
Lorenz
(Fotos: Walti B., Daniela H., Lorenz H.,)